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Piera Bachmann Piera Bachmann

Innere Stimme und Selbstfindung

Peru ist ein Vorzeigeland was Ruhe und Entschleunigung betrifft. Die Hektik und den Erfolgsdruck wie in der Schweiz sucht man dort vergebens. Es ist also der ideale Ort für uns, um zur Ruhe zu kommen und sich zu erholen. Und genau das war auch mein Ziel. Was ich jedoch vor meiner Abreise noch nicht wusste, war wie diese Ruhe Türen und Tore zu sich selbst öffnet.

 
 

Über den Jahreswechsel durfte ich Ferien in Peru verbringen. Ich habe dabei so einiges über mich, meine innere Stimme und die Ruhe gelernt.

Peru ist ein Vorzeigeland was Ruhe und Entschleunigung betrifft. Die Hektik und den Erfolgsdruck wie in der Schweiz sucht man dort vergebens. Es ist also der ideale Ort für uns, um zur Ruhe zu kommen und sich zu erholen. Und genau das war auch mein Ziel. Was ich jedoch vor meiner Abreise noch nicht wusste, war wie diese Ruhe Türen und Tore zu sich selbst öffnet.

Wenn man erstmal nichts mehr zu tun hat, nur sein kann und eine solche Entspanntheit von der Natur rundherum geniesst, hat man die Kapazität empfänglich für das Gute zu sein. In den Wäldern und Bergen von Peru stecken so viele Energien. Und wenn sie wirken, lassen sie dich selbst fragen: Wer bin ich? Was will ich? Was ist mir wirklich wichtig? Worin liegt meine Stärke? Was sind meine Schwächen?

Und das Verrückteste ist, dass wir alle Antworten auf diese Fragen bereits in uns tragen. Ganz tief in uns drin schlummert unsere innere Stimme, auch Intuition genannt, und trägt ein riesiges Wissen mit sich. Nur leider wird sie in unserem hektischen Alltag überdeckt und nur selten gehört. Deshalb ist es wichtig gelegentlich zur Ruhe zu kommen, sich Zeit für sich zu nehmen und ganz achtsam seiner eigenen inneren Stimme zu lauschen, was sie uns zu sagen hat. Glaubts mir, es lohnt sich!

Man kann heilen und seinen weiteren Weg so klar sehen, dass man richtig loslassen kann. Aus diesem Grund lade ich euch ein mit folgenden Empfehlungen zwischendurch Zeit für euch zu nehmen und innezuhalten:

  • Samatha: stille Meditation im Sitzen, bei welcher man sich lediglich darauf konzentriert, wie die Luft durch die Nasenlöcher eingezogen und wieder ausgeblasen wird.

  • Pranayama: verschiedene Atemübungen, welche unser vegetatives Nervensystem beruhigen (z. B. Nadi Shodana).

  • Yoga: z. B. als tägliches Ritual 12 Sonnengrüsse (je 4 Durchgänge à je einer Kategorie: Klassisch, A und B). Eine Anleitung findest du auf meinem Youtubekanal: www.youtube.com/@Alexandra-bodybalancewithsmile

  • Sing zu deiner Lieblingsmusik! Aber sei konzentriert dabei und mache nichts anderes nebenbei. Wenn du dich auf deine Stimme und die Musik fokussiert, öffnet diese kreative Tätigkeit die Türen zu dir selbst.

Ich hoffe, ich konnte dich inspirieren um zukünftig mehr Zeit für dich selbst zu nehmen, so dass du zur Ruhe kommst und deine innere Stimme findest.

Von Herz zu Herz
Alexandra

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Yoga als Weg zu mehr innerer Ruhe: Dein Anker in stürmischen Zeiten

Du kennst das sicher: Der Kopf brummt, der Rücken schmerzt, und nachts wälzt du dich von einer Seite auf die andere. Stress ist zum ständigen Begleiter in unserem Alltag geworden. Wie ein unsichtbares Gewicht lastet er auf unseren Schultern und raubt uns die Lebensfreude. Doch es gibt einen Weg, der dir hilft, wieder in deine Balance zu finden: Yoga.

 
 

Du kennst das sicher: Der Kopf brummt, der Rücken schmerzt und nachts wälzt du dich von einer Seite auf die andere. Stress ist zum ständigen Begleiter in unserem Alltag geworden. Wie ein unsichtbares Gewicht lastet er auf unseren Schultern und raubt uns die Lebensfreude. Doch es gibt einen Weg, der dir hilft, wieder in deine Balance zu finden: Yoga.

WARUM YOGA DEIN STRESS-WERKZEUG SEIN SOLLTE

Stell dir deinen Körper wie ein fein abgestimmtes Musikinstrument vor. Unter Stress verstimmen sich die Saiten – alles gerät aus dem Takt. Stress ist nicht nur ein unangenehmes Gefühl - er macht buchstäblich krank. Unser Immunsystem schwächelt, Verspannungen werden zum Dauerzustand, und selbst unser Verdauungssystem spielt nicht mehr mit.

Die gute Nachricht: Du musst das nicht hinnehmen. Yoga ist dabei keine Wunderwaffe, aber ein bewährter Weg, um Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen.

Weil Yoga genau dort ansetzt, wo Stress seine Spuren hinterlässt:

  • In deinem Nervensystem: Yoga aktiviert deinen Parasympathikus, den Ruhe-Nerv, der wie ein natürlicher Entspannungsschalter wirkt.

  • In deiner Muskulatur: Sanfte Dehnungen lösen Verspannungen, die sich durch Stress aufgebaut haben.

  • In deinem Geist: Die Konzentration auf den Atem bringt dich ins Hier und Jetzt zurück.

  • In deinem Hormonsystem: Regelmässiges Yoga senkt nachweislich den Stresshormon-Spiegel.

Unsere Tage sind gefüllt mit Verpflichtungen und vielen Aktivitäten. Durch das ständige Tun fehlt uns manchmal buchstäblich die Luft zum Atmen. Dabei sind regelmässige Ruheinseln kein Luxus, sondern lebensnotwendig – wie kleine Oasen in der Wüste des Alltags.

Stell dir vor, dein Energielevel ist wie ein Akku. Ohne Pausen läuft er kontinuierlich leer. Yoga-Momente sind wie Ladestationen für Körper und Geist. Sie helfen dir:

  • Den Tag zu entschleunigen

  • Neue Kraft zu tanken

  • Wieder zu dir selbst zu finden

  • Perspektive zu gewinnen

Schon eine 10-minütige Yin Yoga-Auszeit ist wie ein Reset-Knopf für Körper und Geist. Du musst dafür weder Yogaexperte sein, noch besonders beweglich - alles, was du brauchst, ist die Bereitschaft, dir diese wertvolle Pause zu gönnen. In der Ruhe der Position kannst du endlich wieder zu dir selbst finden und deinen Atem spüren.

Lass uns gemeinsam eine solche Auszeit gestalten. Ich zeige dir, wie du in nur 10 Minuten eine wohltuende Yin Yoga-Pause in deinen Tag integrieren kannst:

DEINE TÄGLICHE 10-MINTUEN-ROUTINE FÜR MEHR INNERE RUHE

  • In dich hineinfühlen (2 Minuten)
    Nimm dir einen Moment Zeit, um in deinen Körper hineinzuspüren. Wo fühlst du Anspannung? Wie ist deine Atmung? Diese kurze Bestandsaufnahme hilft dir, dein Körperbewusstsein zu schulen und Stresssignale frühzeitig zu erkennen.

  • Liegende Winkelposition – dein Stress-Reset (5 Minuten, gerne auch länger)
    Diese Position ist ein wahres Geschenk für deinen gestressten Körper. Lege dich auf den Rücken und stelle die Füsse vor deinem Becken auf. Lass nun deine Knie nach aussen sinken, sodass sich deine Fusssohlen berühren. Spüre, wie sich dein Beckenraum öffnet und deine Atmung allmählich vertieft.

    Wenn du ein Yoga Bolster zuhause hast, ist das wunderbar. Dann kannst du zusätzlich noch mehr Weite in deinem Brustraum kreieren. Setzte dich dazu vor das Kissen und lege den Brustkorb und den Kopf auf das Bolster ab.

    Falls du länger in der Position bleiben willst oder die Dehnung an der inneren Oberschenkelmuskulatur zu stark ist, dann ist eine Unterstützung unter den Knien sehr hilfreich, lege dafür einfach auf jeder Seite ein Kissen unter deine Knie, so kannst du noch mehr loslassen.

  • Bewusste Atemzüge
    Bleibe in der liegenden Winkelposition und weite deine Arme entspannt auf die Seite, Handflächen nach oben. Lass jetzt zu, dass sich dein Brustkorb mit jeder Einatmung weiten darf! Diese bewusste Verbindung zu deinem Atem ist wie ein natürlicher Stressfilter. Geniesse die Weite, die entsteht, die Ruhe und das Loslassen für mehr mentale Klarheit.

Diese 10-Minuten-Routine hat zwei entscheidende Vorteile:

  • Du entwickelst ein feines Gespür für deinen Körper und erkennst Stresssignale früher

  • Du löst gezielt körperliche Spannungen und aktivierst dein Entspannungssystem

HILFSMITTEL für deine Praxis

  • Eine Yogamatte als dein persönlicher Ruheort

  • Ein Yoga Bolster für sanfte Unterstützung

  • Eine Decke für die liegende Winkelposition (besonders im Winter)

  • Ein kleines Kissen für den Nacken in der Rückenlage

  • Eine Timer-App, damit du wirklich loslassen kannst

Auf deinem Weg zu mehr innerer Ruhe durch Yoga wirst du deine eigenen Erfahrungen machen. Wie bei jeder neuen Gewohnheit gibt es auch hier ein paar Stolpersteine, die dir begegnen können.

Keine Sorge - das ist völlig normal und gehört zum Lernprozess dazu.

Damit du von Anfang an mehr Freude an deiner Yoga-Praxis hast und dich selbst nicht unnötig unter Druck setzt, möchte ich ein paar häufige Missverständnisse aus dem Weg räumen. Diese Einsichten haben schon vielen Schüler geholfen, ihren eigenen, stressfreien Zugang zu Yoga zu finden:

  1. Zu viel wollen
    Yoga ist kein Wettkampf. Höre auf deinen Körper und überfordere dich nicht.

  2. Unregelmässige Praxis
    Lieber täglich 10 Minuten, als einmal im Monat eine Stunde.

  3. Perfektionismus
    Es geht nicht um die perfekte Pose, sondern um dein Wohlbefinden.

  4. Vergleiche ziehen
    Dein Yoga-Weg ist einzigartig – vergleiche dich nicht mit anderen.

  5. Die Atmung vergessen
    Der Atem ist dein wichtigster Begleiter. Bleibe damit verbunden.

Denk dran: Stresskompetenz entwickelt sich nicht über Nacht. Wie eine Pflanze braucht sie Zeit zum Wachsen. Mit jeder Yoga-Einheit pflanzt du einen Samen für mehr Gelassenheit und innere Stärke.

Namaste – und bis bald auf der Matte bei unseren abwechslungsreichen Yoga-Angeboten hier in der Yogagemeinschaft Luzern.
Manuela

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Stabilität finden: Wie das Erdelement uns durch den Spätsommer trägt

Übergänge - in unserem Leben sind sie stets präsent und oftmals verbunden mit Veränderung, Loslassen, Freude und Schmerz. Wir kennen Übergänge aus der Natur wie die Abenddämmerung, wenn es nicht mehr Tag, aber auch noch nicht Nacht ist. Oder aus unseren Teenagerjahren, wenn wir nicht mehr Kind, aber auch noch nicht so genannt ‘erwachsen’ sind. Oder der Wechsel von einer Jahreszeit in die Nächste - wie jetzt im Spätsommer vom Sommer in den Herbst.

 
 

Übergänge – in unserem Leben sind sie stets präsent und oftmals verbunden mit Veränderung, Loslassen, Freude und Schmerz. Wir kennen Übergänge aus der Natur wie die Abenddämmerung, wenn es nicht mehr Tag, aber auch noch nicht Nacht ist. Oder aus unseren Teenagerjahren, wenn wir nicht mehr Kind aber auch noch nicht so genannt ‘erwachsen’ sind. Oder der Wechsel von einer Jahreszeit in die Nächste – wie jetzt im Spätsommer vom Sommer in den Herbst.

Der Spätsommer markiert den Übergang zwischen der Fülle des Sommers und der Ruhe des Herbstes. In dieser besonderen Zeit können wir uns auf das Element Erde besinnen, das vor allem in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine zentrale Rolle spielt. Das Erdelement steht für Stabilität, Zentrierung und das Nähren und bietet uns die Gelegenheit, innezuhalten, unsere Energien zu sammeln und uns bewusst auf die kommende Jahreszeit vorzubereiten.

Das Element Erde: Die Mutter aller Elemente

In der TCM gilt die Erde als das zentrale Element, das weder Yin noch Yang ist – es ist neutral und ausgleichend. Dieses Mütterliche, Nährende macht das Erdelement besonders geeignet für die Übergangszeiten, die in der TCM als Dojo-Zeit bekannt sind. Es lädt uns ein, uns in den Schoss von Mutter Erde zurückzuziehen, uns umarmen zu lassen und Geborgenheit zu finden.

Das Erdelement ist mit den Meridianen von Milz und Magen verbunden, die für das Verdauen, Verinnerlichen und Verstehen zuständig sind. Sie helfen uns, in unserer Mitte zu bleiben und diese zu stärken.

Reflexionsfragen für die Dojo-Zeit

Du kannst diese Übergangszeit für dich nutzen, um zu reflektieren, was über den Sommer für dich gut gelaufen ist, was dich gestärkt hat, und was du loslassen möchtest:

  • Was ist mir in der letzten Jahreszeit gut gelungen und wofür bin ich dankbar?

  • Welche Erfahrungen und Tätigkeiten haben mir Kraft gegeben und mich gestärkt?

  • Was hat mich geschwächt oder belastet und was möchte ich loslassen?

  • Wie kann ich in dieser Zeit für mich sorgen und Ruhe finden?

  • Welche Veränderungen möchte ich in der kommenden Zeit anstossen und wie kann ich mich darauf vorbereiten?

Asanas und Pranayama für das Erdelement

Um dich in dieser Übergangszeit zu erden, konzentriere dich auf Asanas, die Stabilität und Zentrierung fördern, wie die Berghaltung (Tadasana), Varianten des Kriegers (Virabhadrasana) oder die Baumhaltung (Vrksasana). Diese Posen helfen dir, deine innere Mitte zu stärken und dich mit der Energie der Erde zu verbinden.

Pranayama-Techniken wie Nadi Shodhana (Wechselatmung) können ebenfalls unterstützend wirken, indem sie das Nervensystem beruhigen und die Balance zwischen den Energiekanälen fördern.

Übergangszeiten bewusst gestalten und gestärkt werden

Der Spätsommer und die Dojo-Zeit bieten eine wertvolle Gelegenheit, innezuhalten und bewusst die Übergänge in unserem Leben zu gestalten. Indem wir uns auf das Erdelement besinnen, können wir uns selbst nähren, unsere Mitte stärken und mit Klarheit und Ruhe in die kommende Jahreszeit starten. Wenn du Lust hast, einen naturverbunden Yoga in deinen Alltag zu integrieren, dann bist du in meinen Yogalektionen am Donnerstagabend ganz herzlich willkommen!

Von Herz zu Herz,
Jasmin


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Piera Bachmann Piera Bachmann

Augenkontakt mit Folgen

Ich bin überzeugt, dass kleine Gesten Grosses bewirken können.

 
 

Ich bin überzeugt, dass kleine Gesten Grosses bewirken können.

Ich weiss nicht, ob das, was ich euch erzählen werde, unter Empathie, Verbundenheit oder gesundem Menschenverstand einzuordnen ist. Auf jeden Fall es hat mich verfolgt, bis es für mich einen Sinn ergeben hat. Und das ist: “Es ist sehr einfach Freude zu ermöglichen.”

Ich glaube, dass es oft in unseren Händen liegt, wie sich die Richtung eines Geschehens entwickelt. Auch wenn wir nichts tun, nehmen wir Einfluss. Denn nichts tun verbergt eine Entscheidung. Was ich vor zwei Wochen im Zug erlebt habe, gibt mir den Rahmen euch zu erklären, was ich damit meine:

Der Zug ist halbvoll. In jedem Viererabteil sitzt jemand. Jeder für sich. Ich meine, sie schauen auf ihr Handy und tragen Kopfhörer. Sie scheinen nicht zu merken, dass ich einen Platz suche. Ich entscheide mich für einen Platz, wo eine junge Frau mit Kopfhörer etwas in ein Heft schreibt. Ich setze mich gegenüber von ihr. Es kommt mir vor, wie wenn sie etwas Ernstes schreiben würde. Sie schaut immer wieder aus dem Fenster hinaus und dann…

…beginnt sie zu weinen. Niemand merkt es. Merkt niemand etwas? Wie kann das sein? Sie und ich in unserem Viererabteil. Was mache ich jetzt? Ich entscheide mich ihr etwas zu schreiben. Zum Glück habe ich in meiner Tasche ein Post-it. Ich habe auf dem Papier genügend Platz etwas zu schreiben. Mir kommt die Idee auch etwas für sie zu malen. Ich klebe das Post-it auf das Zugtischlein vor sie hin. Sie schaut mich fragend an. Danach liest sie meine Botschaft. Ihre Augen öffnen sich. Sie weint wieder. Sie nimmt ihre Kopfhörer weg und sagt DANKE. Sie klebt das Post-it in ihr Heft und mit einem breiten Lächeln schreibt sie weiter. Ich mache nichts mehr. Ich will nur, dass sie eine Art Verbundenheit spürt.

Vor dem Ausstieg aus dem Zug, nehmen wir wieder Augenkontakt und machen ein spontanes Kopfneigen. Ich interpretiere es als gegenseitige Dankbarkeit.

Seit Anfang Jahr schaue ich nicht mehr auf mein Handy in öffentlichen Verkehrsmitteln. Es ist ein Luxus beobachten zu können. Die Welt scheint für einen da zu sein. Und die Welt ist voller Möglichkeiten und Überraschungen.

Eure Cristina

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Frühling – der Zauber des Neuanfangs

Wenn ich meine Augen schliesse und an den Frühling denke, taucht ein Bild auf, das mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Es ist das Zarte, Saftige, das Frische, das neu Geborene, das Leben, das sich von Neuem entfaltet... Eine stille Kraft in der Natur, die über den Winter alles vorbereitet, um im Frühling das neue Leben explosiv zu präsentieren. 

Wenn ich meine Augen schliesse und an den Frühling denke, taucht ein Bild auf, das mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Es ist das Zarte, Saftige, das Frische, das neu Geborene, das Leben, das sich von Neuem entfaltet... Eine stille Kraft in der Natur, die über den Winter alles vorbereitet, um im Frühling das neue Leben explosiv zu präsentieren.

Ich höre das Konzert der Vögel im Wald oder auf den Bäumen, höre das Summen der Insekten… In mir steigt Dankbarkeit auf für unsere wundervolle Erde. Ich habe das Glück, nahe eines Sees zu leben, habe das Glück, schwimmen gelernt zu haben, in der Nähe gibt es einen Wald für friedvolle Spaziergänge... ich habe genug zu Essen… kann im Winter warm duschen...

Danke!

Und auch der Gedanke an uns selbst sollte uns ein Lächeln hervorlocken. Wir haben unser Leben geschenkt bekommen! So einzigartig und individuell! Wir erschaffen und gestalten es mit unserem freiem Willen, gehen tapfer unseren ureigenen Weg. Dass wir uns hier in der Yogagemeinschaft begegnen, zeigt, dass wir es uns wert sind, etwas für unser Wohlbefinden und unsere geistige Entwicklung zu tun. Danke also auch dafür!

Wie wäre es, wenn wir unsere Dankbarkeit und Wertschätzung auch auf die von uns weniger geliebten Aspekte unserer Persönlichkeit ausdehnen? Wir können sie als Wegweiser, Wachstumschancen oder Herausforderungen betrachten. Durch diese Integration bringen sie uns weiter und helfen uns so, ein immer authentischeres und reiferes Leben zu führen. So wächst unsere Selbstliebe, kommt immer mehr zum Blühen und kann schliesslich ein Leuchten in die Welt bringen. So tun wir uns und der Welt etwas Gutes, wenn wir uns immer wieder mal Zeit nehmen, innezuhalten... um in Kontakt mit unserem inneren Wesen zu kommen. Verbunden, gestärkt und vielleicht sogar inspiriert können wir dann zurück in den (All-)Tag.


EINE KLEINE MEDITATION ZUM FRÜHLING

Mache es dir bequem. Schliesse für einen Moment deine Augen - nimm ein paar ruhige Atemzüge… lasse eventuelle Spannungen mit der Ausatmung wegfliessen… komm bei dir selber an…

Dann lasse in deinem Innern ein Bild vom Frühling entstehen: blühende Blumen... blühenden Bäume... das Zwitschern der Vögel… das Summen der Insekten… der Himmel... das saftige Grün der Planzen… deine eigenen Bilder… spüre die Luft, vielleicht noch frisch oder bereits etwas wärmer – die Frühlingssonne auf deiner Haut...

Tauche tief ein in deine Bilder… vielleicht riechst du die Walderde… den Regen…. die Blumen?

Schenke dir ein inneres Lächeln…

Wenn du bereit bist, öffne deine Augen… recken, strecken, gähnen und kehre wach und klar in deinen Alltag zurück.

Ich wünsche dir einen wunderschönen, erfüllten Tag!

Herzlich
Irene

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Segel neu setzen

Wir sind daran, unsere Segel neu zu setzen für ein weiteres spannendes Yogagemeinschafts-Jahr und hoffen auf guten Wind, der unser Yoga-Schiff geschmeidig durch die abwechslungsreichen Gewässer geleiten wird.

 
 

Liebe Freundinnen und Freunde der Yogagemeinschaft

Seit längerer Zeit bin ich wieder einmal an der Reihe, das Wort an euch zu richten. Diese Gelegenheit möchte ich zuallererst nutzen, um mich bei unseren treuen und langjährigen Kursteilnehmer:innen, aber auch bei unseren engagierten Yogalehrer:innen, meinen Vorstandskolleginnen Cristina Suanzes und Patricia Jordi und bei unserer wunderbaren Mitarbeiterin im Hintergrund, Piera Bachmann, zu bedanken. Ohne euch wäre das Fortbestehen der Yogagemeinschaft in ihrer aktuellen Form nicht möglich.

Vor etwas mehr als einem Jahr durfte ich das Präsidium unseres Vereins von Patricia Felder übernehmen, nachdem sie unser „Yoga-Schiff“ während zehn Jahren durch ruhige, aber vor allem während der Covid-Zeit auch durch zunehmend turbulentere Gewässer gesteuert hat. Die Nachwehen der Covid-Zeit spüren wir – wie auch manch anderes Yogastudio – nach wie vor. Die Gewohnheiten der yogapraktizierenden Menschen haben sich seit Corona verändert. Manche sind auf den Geschmack des Online-Yogas gekommen und praktizieren auch nach Corona gerne weiterhin von zu Hause aus. Andere sind nicht mehr bereit, sich für den Besuch eines wöchentlichen Yogakurses durch einen Abo-Kauf zu verpflichten. Wieder anderen ist unser Studio zu wenig „hip“ und sie suchen sich eine trendigere Location mit abgestimmterem Interior Design.

Die Veränderungen machen aber auch vor den Yogaunterrichtenden nicht Halt: Auch viele Yogalehrer:innen sind nicht mehr gewillt, die Zeit, die es für den Aufbau einer eigenen Klasse benötigt, zu investieren und geben enttäuscht auf, wenn die Klasse nicht innerhalb von wenigen Wochen bereits gut gefüllt ist.

So hatten wir im letzten Jahr einige Wechsel im Lehrer:innen-Team und haben uns insgesamt als Team vergrössert. Dadurch können wir die Kosten des Studios auf mehreren Schultern verteilen und das finanzielle Risiko für alle reduzieren. Diese Wechsel im Team haben jedoch mich als Präsidentin und vielleicht auch dich als Kursteilnehmer:in teilweise recht gefordert und waren nicht immer leicht zu verkraften.

Nichtsdestotrotz bin ich persönlich nach wie vor von der ursprünglichen Idee unserer Gemeinschaft überzeugt, im Zentrum von Luzern eine Oase der Ruhe anzubieten, die es unseren Kursteilnehmer:innen ermöglichen soll, inmitten der Hektik und der vielen Pflichten des Alltags einen Moment innezuhalten und zurück zu sich selbst zu finden.

Und es zeigt sich ja leider auch, dass es vielen Menschen in unserer Gesellschaft derzeit psychisch oder physisch nicht besonders gut geht und sie Angebote wie Yoga, Meditation, Qi Gong etc. sehr gut gebrauchen könn(t)en. Insbesondere dann, wenn diese Angebote in einer emphatischen und warmherzigen Atmosphäre angeboten werden, wo eine persönliche Beziehung mit der Yogalehrperson noch möglich ist und es nicht einfach ein anonymes Kommen und wieder Gehen ist, so wie dies teilweise in grösseren Yogastudios der Fall ist.

Nun sind wir daran, unsere Segel neu zu setzen für ein weiteres spannendes Yogagemeinschafts-Jahr und hoffen auf guten Wind, der unser Yoga-Schiff geschmeidig durch die abwechslungsreichen Gewässer geleiten wird. Ich persönlich bin gespannt, was dieses Jahr für uns bereithalten wird und wünsche uns und euch allen gute Gesundheit und viel Freude auf und neben der Matte.

Von Herz zu Herz
Gerda (Imhof)

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Vagusnerv – Schlüssel zur Stressreduktion

Der Vagusnerv spielt eine Schlüsselrolle für Entspannung und Gelassenheit im Alltag. In Zeiten, in denen viele Menschen Anspannungen und Stress erleben, lohnt es sich umso mehr, sich mit dem Vagus zu befassen und mehr darüber zu erfahren, wie wir ihn für mehr Gelassenheit nutzen können.

Der Vagusnerv bildet einen Teil des Parasympathikus, also dem Teil des vegetativen Nervensystems, der für Entspannung und Stressabbau zuständig ist. Er spielt somit eine Schlüsselrolle für Entspannung und Gelassenheit im Alltag. In Zeiten, in denen viele Menschen Anspannungen und Stress erleben, lohnt es sich umso mehr, sich mit dem Vagus zu befassen und mehr darüber zu erfahren, wie wir ihn für mehr Gelassenheit nutzen können.

Neben dem Ischias-Nerv ist der Vagus der wohl längste Nerv im Körper. Er wird auch als 10. Hirnnerv bezeichnet, entspringt als Nervenbündel dem Hirnstamm und reicht bis in den Bauchraum. Die beeindruckende Reichweite des Vagus-Nervengeflechtes ist vermutlich auch verantwortlich für seinen Namen: In Latein bedeutet vagari umherschweifen, also ‘umherschweifender Nerv’. Der Vagus umschlingt zudem fast alle Organe, was weiter auf den enormen Einfluss auf unsere Gesundheit hindeutet.

Wie reagiert der Vagus auf Stress und innere Anspannung?

Der Vagus ist der wahre Meister des Entspannens und hat seine Finger im Spiel, wenn es darum geht, Stress zu reduzieren und unseren Geist zu beruhigen. In stressigen Situationen reagiert der Körper mit der Aktivierung des sogenannten "Kampf- oder Fluchtmodus". Bei solchen Stressreaktionen ist vor allem der Sympathikus aktiv. In Momenten von Stress, Angst oder Unruhe erleben wir oft, wie unser Herz schneller schlägt, der Magen sich verkrampft oder der Darm träge wird. Diese physischen Reaktionen sind unmittelbar mit dem Vagus verbunden. Er dient als aufmerksamer Empfänger, der dem Gehirn signalisiert, dass potenziell Gefahr droht. Der Körper reagiert sofort darauf, um die vermeintliche Bedrohung zu bewältigen: Stresshormone werden ausgeschüttet und durchströmen den Blutkreislauf, die Muskeln spannen sich an und der gesamte Organismus bereitet sich darauf vor, zu fliehen oder zu kämpfen. Dieser natürliche Mechanismus ist grundsätzlich hilfreich und warnt uns vor Gefahren. Allerdings sind wir nur sehr selten gefährlichen Bedrohungen ausgeliefert, so dass diese Reaktion oft nicht hilfreich ist. In der modernen Gesellschaft besteht vielmehr die Gefahr, dass wir chronisch in Alarmbereitschaft sind und so die Stressreaktionen ständig an unserem Körper zehren. Auf lange Dauer kann diese dauernde Anspannung das System schädigen und Krankheit wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Entzündungen, Schlafstörungen oder Hormonungleichgewichte wie Diabetes begünstigen.

Warum ist der Vagus so wichtig für die Stressregulation?

Als Gegenspieler des Flucht–Kampf Modus bei dem der Sympathikus aktiv ist, unterstützt der Vagus den Körper dabei, Ausgleich zu schaffen und die Stressreaktion abzubauen. Wenn der Vagus als Teil des Parasympathikus aktiviert wird, werden beruhigende Signale an den Körper gesendet die dabei helfen, Stress abzubauen und auszugleichen um den Körper in einen entspannten Zustand zurückzuführen. Zudem ist der Vagus an der Steuerung der meisten Organfunktionen beteiligt, so z.B. für Verdauung, Schlaf, Atmung oder die Herzfrequenz. Der Vagus bildet damit eine wichtige Schaltstelle zwischen Gehirn und den meisten Organen. Die Stimulierung des Vagus wirkt sich positiv aus auf unser Nervensystem und unsere körperliche und mentale Gesundheit aus: Wenn der Vagus stimuliert wird fühlen wir uns ruhiger, entspannter und gelassener und können sogar mehr Mitgefühl für andere Menschen empfinden.

Wie können wir den Vagus für mehr Ausgeglichenheit stimulieren?

Zurecht wird der Vagus wegen seiner stressreduzierenden Eigenschaft auch ‚Selbstheilungsnerv‘ genannt. Erst neuere Forschungen zeigen, dass wir den Vagustonus gezielt stärken können und dadurch einen grossen Beitrag für innere Stärke und Ausgeglichenheit leisten können. Er ist eine regelrechte Superpower, bei Aktivierung schenkt er uns Energie, Power und Gelassenheit.

Wie können wir den Vagus nun gezielt stärken? Natürlich auch mit Yoga . Viele Übungen stimulieren den Vagus und schenken uns dadurch innere Ruhe. Einige weitere wirkungsvolle Übungen für einen starken Vagustonus habe ich hier für dich zusammengestellt:

1. Tiefes Atmen

  • Tiefe Atemübungen sind eine hervorragende Methode, um den Vagus zu aktivieren. Durch langsames und bewusstes Einatmen in den Bauchraum und leicht verlängertes Ausatmen wird der parasympathische Nerv aktiviert. Versuche Folgendes:

  • Setze oder lege dich in eine bequeme Position.

  • Atme tief durch die Nase ein und lasse deinen Bauch sich dabei ausdehnen.

  • Halte den Atem für ein paar Sekunden an.

  • Atme langsam durch den Mund aus und spüre, wie sich dein Körper entspannt.

  • Wiederhole dies für mehrere Atemzüge.

2. Singen oder summen

Durch singen oder summen entstehen feine Vibrationen, die den Vagus stimulieren. So zum Beispiel bei der Atemübung Bhramarie, das Bienensummen. Versuche Folgendes:

  • Komme in einen bequemen und aufrechten Sitz deiner Wahl.

  • Verschliesse mit den Daumen die Ohren, lege die Zeigefinger sanft über die Augen, die Mittelfingerkuppen seitlich an die Nasenflügel, die Ringfinger auf die Oberlippe und die kleinen Finger auf die Unterlippe (dieses Mudra wird „das Verschliessen der sieben Pforten” oder auch „Shanmukti Mudra” genannt)

  • Lausche eine kleine Weile dem Geräusch deines Atems.

  • Atme weiterhin ruhig und tief, aber summe während des Ausatmens wie eine Biene. Wenn nach dem Ein- oder Ausatmen Pausen entstehen, lasse sie zu.

Beende die Übung, sobald deine Arme zu sehr ermüden. Lege dann die Hände zurück auf die Knie oder in den Schoss und spüre eine Weile mit geschlossenen Augen nach. Verbinde dich mit den Empfindungen, die dieses Summen in dir hinterlassen hat.

3. …und natürlich Yoga

Die Kombination aus Atemübungen, entspannenden Körperhaltungen und mentaler Fokussierung während des Yogas kann dazu beitragen, den Vagusnerv zu aktivieren und somit Stress abzubauen. Regelmässiges Yoga kann langfristig dazu beitragen, den Vagustonus zu verbessern und so die Fähigkeit für Erholung und Entspannung zu verbessern.

Gerade für die kommende kalte Jahreszeit finde ich es enorm bereichernd, sich immer wieder mit allen Sinnen zurückzuziehen und auf die Signale des Körpers zu achten um ihm die Ruhe zu geben die er braucht und liebt um glücklich zu sein.

Herzlich
Manuela

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Wofür brennst du? - Dein inneres Feuer im Sommer mit Yoga nähren und ausbalancieren

Lange Tage mit viel Sonnenlicht, Wärme und leichter Kleidung kombiniert mit kühlenden Getränken, saisonalen Speisen sowie Bewegung draussen in der Natur und Zeit mit lieben Menschen. Klingt nach einem perfekten Sommer und unerschöpflicher Energie, oder?

 
 

Die wohl beliebteste Jahreszeit in unseren Breitengraden versorgt Körper und Geist in diesen Monaten natürlicherweise mit grossen Mengen an Yang-Energie, welche in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit dem männlichen, aktiven, Impuls gebenden Energie-Prinzip assoziiert wird. Es repräsentiert das Gegengewicht zur weiblichen Yin-Energie, die für den passiven, nach innen gerichteten, empfangenden Anteil steht.

Das Element Feuer im Sommer

Yang ist also das Feuer, das im übertragenen Sinne in uns brennt und das für Tatendrang, Dynamik, Freude, Begeisterung und Selbstverwirklichung im Aussen steht. Das Element Feuer, als eines der nach TCM fünf bekannten Elemente, wird dem Sommer zugeordnet. Umso mehr wir uns mit unserem Körper über die Sinne und mit unserem Geist durch achtsame Gedanken und Beobachtungen mit der uns umgebenden Natur verbinden, desto leichter fällt es uns, in Kontakt mit dem jeweils vorherrschenden Element zu gehen.

Dank langjähriger Yoga-Praxis durfte ich meinen Körper bereits insofern kennenlernen, dass mir immer leichter bewusst wird, wenn mein neugieriges Naturell in dieser Jahreszeit zu stark in die Yang-Energie eintaucht und erst kurz vor der roten Linie wieder Halt macht. Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn du am liebsten einen Event nach dem anderen besuchen möchtest, deinen gesamten Freundeskreis am besten täglich sehen und drei Projekte gleichzeitig anreissen möchtest?

Das Element Feuer durch Yoga stärken und ausgleichen

In den traditionellen Schriften der Yoga-Philosophie spielt das Feuer immer wieder eine wichtige Rolle. So dient z. B. Agni, das Verdauungsfeuer, der Umwandlung von physischer Nahrung in Energie, hilft jedoch auch bei der Transformation von Emotionen. Zudem ist das Feuer ein wichtiges Element zur Reinigung, wobei in Ritualen Unreinheiten, alter Ballast und negative Anhaftungen verbrannt und transformiert werden können.

Eine weitere, wichtige Eigenschaft, die ich versuche durch Yoga zu entwickeln und in meinen Alltag zu integrieren, ist Tapas. Als eines der fünf Niyamas (ethischer Lebensstil gemäss Yogasutra) bedeutet es, eine "feurige Disziplin" zu kultivieren oder mit Mut und Leidenschaft für etwas zu brennen. Umso mehr ich herausfinde, was mich wirklich erfüllt und glücklich macht, desto gezielter kann ich meine Energie lenken, Angebote priorisieren und so meine Energie wahren. Wenn ich mir Zeit für mich nehme, bewusste Langsamkeit und Pausen in meinen Alltag einbaue, so fühle ich mich am Ende eines Tages ausgeglichener und gestärkter.

Praktische Übungen für den Alltag

Übungen, die das Feuer kultivieren: Feueratem (Kapalabhati), Surya Namaskar, Boot (Navasana) Übungen, die das Feuer ausgleichen: Wechselatmung (Nadi Shodhana), Vorbeugen (passiv), Bauchlage

Mögest du immer wieder dein Feuer neu entdecken, es hüten und mit deinen Mitmenschen teilen, sodass es sich vergrössern kann!

Von Herz zu Herz
Jasmin

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Schreibend die Unruhe im Kopf reduzieren

Ich möchte euch etwas über das Schreiben und seine beruhigende Wirkung erzählen. Dafür beginne ich über persönliche Krisen zu sprechen.

Liebe Yoga-Interessierte

Ich möchte euch etwas über das Schreiben und seine beruhigende Wirkung erzählen. Dafür beginne ich über persönliche Krisen zu sprechen.

Das Wort “Krise” kommt aus dem Griechischen “krísis”. Das Verb κρίνειν (krinein) bedeutet “trennen” und “(unter-)scheiden”. Wir alle wissen, wie unerwartete Veränderungen uns emotional belasten können.

Positiv betrachtet, kann man diesen Zustand als die Sternstunde des Erwachens ansehen. Wie? Indem wir lernen zu unterscheiden zwischen was uns belastet und was uns anspricht. Kurz gesagt, wir haben die Möglichkeit unsere bisherige Einstellung oder den Glauben zu verlassen, indem wir uns bemühen eine Situation anders einzuschätzen und entsprechend zu reagieren. Es geht eigentlich um “was wir sind und wohin wir streben”..

Eine Krise zu bewältigen, kann uns viel Energie kosten. Wichtig ist es Entscheidungen zu treffen, bevor wir in der Verzweiflung entscheiden müssen oder in einen erschöpften Zustand fallen. Klar ist, bis wir uns für etwas entscheiden, gib es Unruhe im Kopf.

Was hilft mir aus dieser Unruhe zu kommen?

 

Ich bleibe bei der Nummer 4. Was? Handschreiben?

Unsere Hand ist langsamer als unser denkender Kopf. Wenn ich schreibe, muss ich auswählen zwischen allen Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Ich entscheide, was auf das Papier kommt und was nicht. Ich entscheide zu schreiben, was relevant für meine Situation ist.

Wenn ich die Gewohnheit pflege, meine Gedanken zu notieren, deponiere ich sie so zu sagen auf dem Papier. Das kann mir gut helfen, meinen Gedankenkreisen zu entkommen. So kann ich mich entlastet fühlen und egal welche Richtung ich nehme, in aller Ruhe entscheiden. Und vor allem, nach vorne schauen.

Euere Cristina

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Namaste

Durch meine langjährige Arbeit auf der Opferberatungsstelle mit von Gewalt betroffenen Menschen bin ich auf das traumasensible Yoga aufmerksam geworden. Seit Juli 2022 wirke ich in der Yogagemeinschaft mit und unterrichte traumasensibles Yoga. Es ist eine sanfte Praxis, die unterstützend und stabilisierend den Heilungsprozess nach einer seelischen oder körperlichen Verletzung begleitet.

 
 

"Ich verbeuge mich vor dem Ort in Dir, an dem der ganze Kosmos wohnt. Ich verbeuge mich vor dem Ort der Liebe, des Lichts, des Friedens, der Wahrheit und der Weisheit in Dir. Ich verbeuge mich vor dem Ort, wo, wenn du an diesem Ort bist und ich an diesem Ort in mir bin, es nur das Eine von uns gibt." 

Mahatma Ghandis Antwort auf die Frage seines Freundes, Albert Einstein, nach dem tieferen Sinn und Bedeutung von “Namaste”.


Liebe Yoga-Interessierte

Der Frühling steht vor der Tür und macht zwar nicht alles neu, doch einiges ist in dieser sehr willkommenen Zeit in Bewegung, Neues entsteht und bringt die leuchtend jungen grünen Blätter der Pflanzen zum Vorschein, die ich so sehr liebe und mein Herz weit machen. Auch bei mir hat sich einiges verändert. Seit Juli 2022 wirke ich in der Yogagemeinschaft mit und unterrichte traumasensibles Yoga. Ich bin dankbar, Teil dieses lebendigen Teams zu sein.

Nach 33 Jahren sozialer Arbeit bin ich seit Februar 2023 pensioniert. 33 Jahre – eine passendere Zahl um wieder in Einklang mit Körper, Geist und Seele zu kommen und Frieden zu schliessen mit mir und dem Leben kann ich mir nicht wünschen. Durch meine langjährige Arbeit auf der Opferberatungsstelle mit von Gewalt betroffenen Menschen bin ich auf das traumasensible Yoga aufmerksam geworden und habe nach einer zweijährigen Ausbildung angefangen zu unterrichten.

Das traumasensible Yoga ist eine sanfte Praxis, die unterstützend und stabilisierend den Heilungsprozess nach einer seelischen oder körperlichen Verletzung begleitet. Durch die Verbindung von Atmen, Bewegung und achtsamer Yogapraxis sind diese Übungen geeignet, die Verbindung zu deinem Körper sorgsam und liebevoll zu stärken. Sie helfen, bei möglichen Triggersituationen bei dir zu bleiben und mit geeigneten Übungen diese zu bewältigen. Beim Ausführen der Yogaübungen gibt es kein Richtig oder Falsch. Ich gehe auf dich und deine Anliegen ein und begleite dich aufmerksam und respektvoll in deiner Praxis. In unseren Stunden machst du was im Moment für dich möglich ist. Eine liebevolle Haltung dir und deinem Körper gegenüber steht in unserer Yogastunde im Vordergrund.

Ich freue mich meine positiven Erlebnisse weitergeben zu dürfen.

Herzlichst
Daniela

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Gerda Imhof Gerda Imhof

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend

Ich kann euch mit Freude mitteilen, dass unsere Yogalehrerinnen Gerda Imhof, Veronica Naranjo, Patricia Jordi und Cristina Suanzes die Yogagemeinschaft offiziell ab 1. Februar 2023 übernehmen werden.

Liebe Yogis, liebe Freunde und Freundinnen

Das Jahr 2023 ist bereits in vollem Gange. Auf der Welt passieren einige unverständliche Sachen. Es ist traurig, dass der Mensch die Gier nach immer mehr nicht stoppt und sich mit der Zufriedenheit nicht zufriedengibt.

Wir in der Yogagemeinschaft haben in den letzten Jahren auch turbulente Zeiten durchgestanden. Und die Pandemie hat einige Veränderungen in unseren Leben hervorgerufen.

Ich, Patricia Felder, stelle fest, dass mein Alter nicht mehr das einer 20-jährigen Frau, sondern einer Frau im Pensionsalter ist. Die Kraft, das tägliche Geschäft in der Yogagemeinschaft zu meistern, lässt nach. Nach 20-jährigem Yogaunterricht genehmige ich mir eine Auszeit (Sabbatical) von Juli bis Dezember 2023.

Ausserdem kann ich euch mit Freude mitteilen, dass unsere Yogalehrerinnen Gerda Imhof, Veronica Naranjo, Patricia Jordi und Cristina Suanzes die Yogagemeinschaft offiziell ab 1. Februar 2023 übernehmen werden.

Die Yogagemeinschaft bleibt weiterhin ein Nonprofit-Verein und die Klassen bleiben bestehen gemäss Stundenplan.

Ich bin stolz auf diese Wende und es ist mir eine Ehre die Yogagemeinschaft an kompetente, weitdenkende, ehrliche und supergut ausgebildete Yogalehrerinnen zu übergeben. Ich möchte mich auch bei ihnen bedanken, dass sie mich die letzten 20 Jahren begleitet und immer unterstützt haben. Es war nicht immer leicht meinen Ecken und Kanten standzuhalten. Danke von ganzem Herzen! Es war und ist immer sehr schön mit euch. Ich möchte euch nicht missen, ihr seid in meinem Herzen verankert.

Im Sommer im Monat August werde ich das erste Mal mehrere Tage im Strandbad Tribschen unterrichten. Genaueres erfahrt ihr zu einem späteren Zeitpunkt.

Ich persönlich gehe meiner Auszeit entgegen und freue mich sehr darauf. Ich werde weiterhin Yoga unterrichten und mich auf Seminare und therapeutischen Yogaunterricht konzentrieren.

Ein Seminar ist bereits ausgeschrieben auf der Insel Sizilien bei meinen Freunden Carmelo und Sarah. Sie sind die Besitzer des Hotel Casa California. Klein und fein! Das Seminar findet definitiv statt, es gibt jedoch noch ein paar freie Plätze. Wenn du Interesse hast, nicht verzagen, sondern gleich anmelden, ich freue mich sehr! patricia@luzern-yoga.ch

Des Weiteren lasst euch überraschen – es kommen spannende Zeiten mit interessanten Seminaren auf euch zu!

«Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!»

Hermann Hesse

Namasté
Patricia Felder

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Aufenthalt auf der Insel Sizilien

Wieder einmal im Leben bin ich mit Glück beseelt. Ich war für drei Wochen mit der Familie Greco Polito als Gast im Haus, das unweit vom Strand Pisciotto, Carrubella, liegt. Die Familie sind Kleinbauern mit eigenen Olivenbäumen.

 
 

Wieder einmal im Leben bin ich mit Glück beseelt. Dafür bin ich dem Leben von ganzem Herzen sehr dankbar. Ich war für drei Wochen mit der Familie Greco Polito als Gast im Haus, das unweit vom Strand Pisciotto, Carrubella, liegt. Mamma Mela hat täglich für uns gekocht, und das so schmackhaft, dass der Speichel vor jedem Essen sich bemerkbar machte. Sei es Fisch frisch vom Meer, viel Gemüse mit Pasta oder die beste selbstgemachte Pizza (inklusive Teig) - alles war gesund und sehr ausgewogen. Es war herrlich.

Die Familie sind Kleinbauern mit eigenen Olivenbäumen, welche teils über 3’500 Jahre alt sind. Das Olivenöl von ihnen ist frisch und kommt direkt auf deinen Tisch. Wir haben in diesem Jahr einige Liter zu verkaufen und es hat, solange es hat. Bitte meldet euch bei mir: patricia@luzern-yoga.ch oder 078 885 90 27.

Mehr möchte ich nicht sagen. Die grossartigen Bilder sprechen eine eigene Sprache. So freue ich mich sehr, euch das Olivengold persönlich zu überreichen.

Namaste
Patricia

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Loslassen, abgeben, leben

YOGA sei Dank: Er hat mich immer wieder zu mir gebracht und mich vor allen Dingen sehr gesund gehalten. Es wird mir nach all diesen Schicksalsschlägen mehr bewusst, wie wichtig unsere Gesundheit ist. Bleibt dran!

 
 

Hallo ihr Lieben

Wie die meisten von euch wissen, hat mich mein liebes Mammerli letzten Oktober verlassen und ist in die Himmelsfähren gestiegen. 10 Tage vor ihr ist auch ihr Bruder von uns gegangen. Vor einem Monat noch mein Onkel väterlicherseits, den ich vier Jahre betreut habe und für den ich zuständig war. Vor 2 Wochen mein Cousin... Das ist familiär, wie auch arbeitstechnisch anstrengend und sehr traurig. Noch dazu kam das Leben mit Yoga und der grossen Verantwortung in der Yogagemeinschaft.

YOGA sei Dank: Er hat mich immer wieder zu mir gebracht und mich vor allen Dingen sehr gesund gehalten. Es wird mir nach all diesen Schicksalsschlägen mehr bewusst wie wichtig unsere Gesundheit ist. Bleibt dran!

Mein liebes Mammerli hat für mich gesorgt und mir eine neue Liebe in mein Leben gebracht. Diese Liebe lehrt mich loszulassen und neue Wege zu beschreiten. Ein Segen, das Leben geht weiter und mit diesem wunderbaren Sommer kann man sich nicht beklagen. Trotz den weltweiten Irritationen, die mich auch traurig stimmen.

Ich habe mich nun entschlossen auf nächstes Jahr meine Präsidentschaft im Verein der Yogagemeinschaft Luzern an unsere jungen Menschen weiterzugeben. Ich bin mir sicher, dass sie es gemeinsam gut machen.

Seid alle lieb umarmt. Ich freue mich sehr euch persönlich in meinen Yogaklassen zu sehen.

Namaste
Patricia

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Pratyahara - über den Rückzug der Sinne

Während wir Yoga üben, können wir uns komplett auf uns fokussieren, die Scheinwerfer nach innen richten und liebevoll unsere Innenwelt betrachten - von Asana zu Asana. Dabei geht es für mich nie um das Ausführen der perfekten Körperform, sondern um die Beobachtung meiner Innenwelt, indem ich all meine Sinne zurückziehe und in mir sammle.

 
 

Liebe Yoga-Interessierte

Unsere Sinnesorgane sind das, was unser Leben auf dieser Erde erlebbar machen. Von Natur aus wenden sich unsere Ohren den Klängen zu und unsere Nase wendet sich den Gerüchen zu. Unsere Sinnesorgane lassen uns sehen, hören, riechen, schmecken und spüren. Sie machen erlebbar, wie sich das Leben in uns ausweitet.

Die Sinnesorgane liefern uns stets neue, für unseren von Natur aus abgelenkten Geist, spannende Impulse. Diese Impulse reizen unsere Tätigkeit im Gehirn und nähren den Geist immer wieder aufs Neue. So kommen neue Gedanken, wenn nicht sogar ganze Gedankengänge ins Rollen, was unser Bewusstsein im gewohnten, “beschäftigten” Modus weiterlaufen lässt. Sich diesem Mechanismus erstmals bewusst zu werden ist wichtig für die Kultivierung der Innenschau und den Rückzug der Sinne.

Bei Pratyahara geht es um den Rückzug der Sinne von den äusseren Objekten. Der Geist wird von äusseren Ablenkungen befreit, die gesamte Wahrnehmung strömt nach innen. Es ist ein sehr bewusster Zustand, du bist ganz bei dir.

Während wir Yoga üben, können wir uns komplett auf uns fokussieren, die Scheinwerfer nach innen richten und liebevoll unsere Innenwelt betrachten - von Asana zu Asana. Dabei geht es für mich nie um das Ausführen der perfekten Körperform, sondern um die Beobachtung meiner Innenwelt, indem ich all meine Sinne zurückziehe und in mir sammle. Ich horche nach innen, höre meinen Atem. Ich spüre nach innen, bemerke meine Körpertemperatur, meinen Puls. Ich spüre in meinen Körper, orientiere meine Körperteile in der Form und betrachte die Belastung auf Füssen oder Händen. Ich schau nach innen, sehe, wie mich gewisse Asanas fordern. Yoga beinhaltet für mich immer einen liebevollen, respektvollen Umgang mit mir, meinem Körper, meinen Gedanken. Ich entferne mich bewusst von Leistung und Bewertung, was den Alltag zum Teil stark beherrscht. Ich manövriere mich entschlossen ins Hier und Jetzt und beobachte neugierig mein momentanes Körperbefinden.

Diese Momente in der Yogapraxis machen für mich die Essenz des Yoga aus. Wenn ich bemerke, dass sich die Kursteilnehmenden während der Yogapraxis sich selbst näherkommen und immer wieder bewusste Momente bei sich, im Hier und Jetzt verbringen.

Üben wir bewusst immer wieder den Rückzug in uns, bemerken wir, wie wir uns nicht mehr in einer Tätigkeit, sondern in einem Zustand des “Seins” befinden. Wir bewegen uns weg vom alltäglichen “Tun” im Aussen und streben ein bewusstes “Sein” im Innen an. Und so verlieren die Sinne quasi ihre Funktionen im Aussen. Die Sinne ziehen sich zurück: in den Körper, in den Geist, in die Seele. Die Sinne ziehen sich zurück ins “Sein”.

Solltest du Fragen zu Pratyahara und dem 8-gliedrigen Pfad des Patanjali Yogasutra haben, kannst du mich gerne kontaktieren.

Auf viele weitere Momente, die dich in deiner Yogapraxis vom Tun ins Sein und somit ein Stück näher zu dir führen.

Von Herzen
Vero

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Das weise Herz

Die Isolation während der Pandemie und die beunruhigende Situation des Friedens in Europa, sind die Gründe dieses Textes. Hier schreibe ich über die verschiedenen Wege der Liebe. Wie zeigt es sich, wenn ich positiv denke oder handle?

“Zwei Dinge braucht der Mensch zum Glück: Arbeit und Liebe”.
Sigmund Freud

“Zwei Sachen sind wichtig für ein glückliches Leben: Liebe zur Arbeit und Arbeit an der Liebe”.
Alex Rovira

Liebe Yogainteressierte

Die Isolation während der Pandemie und die beunruhigende Situation des Friedens in Europa sind die Gründe dieses Textes. Hier schreibe ich über die verschiedenen Wege der Liebe.

Eine Zusammenfassung einer Konferenz der Psychologin Marian Rojas als Einführung für meinen Text:

 

“Ein grosser Teil unseres Glücklich-Seins hängt von unseren Beziehungen mit anderen Menschen ab. Wenn wir freie und spontane Kontakte nicht pflegen können, verändert sich im Alltag unsere Wahrnehmung. Durch regelmässige Kontakte können wir Empathie und ein Gefühl von Verbundenheit entwickeln. Das macht uns glücklicher und kann unserem Leben einen Sinn schenken.”

 

In den letzten Monaten sind bei mir oft Gedanken aufgetaucht: “und wenn...?”. Und wenn ich meine Arbeit verliere? Und wenn ich meine Familie in Spanien nicht wieder sehe?... Geht es euch auch so?

Ich konnte eine Zeit nicht gut schlafen, mich auf nichts konzentrieren, ich habe abgenommen, ich habe Nackenschmerzen bekommen. “Im Moment sind viele Leute mit Rückenproblemen unterwegs!”, hat mir die Physiotherapeutin gesagt.

“Verstehen erleichtert”, habe ich einmal gehört. Wenn ich verstehen kann, sehe ich eine Ordnung, das gibt mir Sicherheit.

Leiden ist an und für sich nicht schlimm. Es kann sogar positiv sein, denn durch das Leiden können wir erfahren, was in uns nicht stimmt. Dieses “Was”, von dem wir uns entlasten sollten.

Eigentlich geht es, darum zu reduzieren was uns reduziert. Und uns jenem zu widmen, was uns im Tiefsten gut tut. Es gibt Leute, die klar begreifen, fühlen und entsprechend handeln. Für die meisten ist aber der Weg nicht so leicht. Da ich selbst zu dieser Gruppe gehöre, hilft es mir, wenn ich wachsam bleiben und mir Zeit zum Nachdenken nehmen kann. Es kommt mir vor wie ein ständiges Bemühen, um meinem Herzen treu bleiben zu können.

Wie zeigt es sich, wenn ich positiv denke oder handle? Bei mir zeigt es sich in Form von Ruhe, Frieden, Freude und Humor. Ich fühle mich dann entspannt, eine Art innere Sicherheit entsteht. Dann weitet sich mein Herz aus.

Das weise Herz stelle ich mir sehr mutig und entschlossen vor. Das weise Herz weiss, aus jedem Schritt zu lernen.

“Zwei Sachen sind wichtig für ein glückliches Leben: Liebe zur Arbeit und Arbeit an der Liebe” , sagt Alex Rovira.

Lieben woran und wie ich arbeite und dazu in der Liebe keinen Stillstand zulassen. Mich bemühen meine Selbstliebe zu stärken und meine Beziehungen mit anderen Menschen zu verbessern: Kontakte pflegen, die meine Lebensfreude ernähren, mich bereichern und inspirieren.

Was mache ich mit diesen Überlegungen zum weisen Herz im Alltag?

Ich lege die Hände auf mein Herz.
Liebevoll lächle ich nach innen.
Mit Vertrauen blicke ich nach aussen.

Eure Cristina

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Yoga ist Wasser

Kennst du das Gefühl, wenn du abends im Bett liegst und ein Strom unendlicher Gedanken hindert dich daran einzuschlafen? Wie schaffst du es, die Notbremse zu ziehen, wenn du die Kontrolle über die eigenen Gedanken verloren hast? Die Gedanken selbst wirst du nicht ändern können, aber den Umgang mit ihnen. Sie bewusst wahrnehmen und mit Distanz betrachten, genau dies können wir auf unserer Yogamatte durch die Praxis von Yoga und Meditation üben.

Ich habe immer wieder betont, dass es keine Rolle spielt, aus welcher Quelle Sie das Wasser schöpfen, solange es rein ist und solange das Wasser den Durst der Menschen löscht.” - Jiddu Krishnamurti


“Lernt das Wasser richtig kennen, und es wird euch stets ein verlässlicher Freund sein.” - Sebastian Kneipp

Liebe Yogainteressierte

Wasser, absolut lebensnotwendig und doch halten wir es für selbstverständlich, dass täglich sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn fliesst. Ebenso nehmen wir es als eine Selbstverständlichkeit, dass wir in einen schönen Yogaraum gehen können um zusammen mit einer qualifizierten Lehrperson und gleichgesinnten Menschen zu üben.

Ich für meinen Teil bin mir jeden Tag aufs Neue bewusst, welch ein Segen es ist, dass ich schon früh in meinem Leben den Zugang zur Praxis von Yoga und Meditation finden durfte. Durch das aufkommende Interesse an Wasser und am damit verbundenen Thema Gesundheit ganz allgemein wird mir immer realer, wie unglaublich wichtig reines, sauberes Wasser für uns ist. Und auch hier bin ich dankbar für die Gelegenheit mir dessen bewusst werden zu dürfen.

Kennst du das Gefühl, wenn du abends im Bett liegst und ein Strom unendlicher Gedanken hindert dich daran einzuschlafen? Die Gedanken drehen sich im Kreis. Immer wieder fängst du von vorne an, die Gedanken scheinen sich zu überschlagen und kommen einfach nicht zu einem Ende. Wie schaffst du es die Notbremse zu ziehen, wenn du die Kontrolle über die eigenen Gedanken verloren hast? Die Gedanken selbst wirst du nicht ändern können, aber den Umgang mit ihnen. Indem du sie nicht bekämpfst, sondern sie bewusst wahrnimmst, schaffst du es mit der Zeit sie mit Distanz zu betrachten und dich nicht mehr mit ihnen zu identifizieren.

Genau dies können wir auf unserer Yogamatte durch die Praxis von Yoga und Meditation üben. Ist nicht dies gerade in turbulenten Zeiten, wie wir sie jetzt erleben, ein Segen? Sind wir uns dessen wirklich vollkommen bewusst? Welch ein Glück es ist, mitten in der Stadt in einem schönen Raum zusammen mit gleichgesinnten Menschen und einer Lehrperson praktizieren zu dürfen? Oder nehmen wir dieses Glück als Selbstverständlichkeit?

In meiner zweistündigen Lektion beginnen wir jeweils mit Yoga Mudra. Dies ist die Gelegenheit, jedes Mal aufs Neue sich des Geschenkes bewusst zu machen, an welchem wir gerade Teil haben dürfen. Und vielleicht können wir dabei sogar erfahren, dass ich die Praxis auf den Matten gemeinsam mit den anderen nicht nur für mich allein mache, sondern dass ich/dass jeder einzelne durch ihre/seine Anwesenheit allen anderen hilft. Ja, vielleicht ist dieser Gedanke es wert, ihn bei deinem nächsten Besuch in der Yogagemeinschaft aufzunehmen. Was, wenn du mit deiner Präsenz, deinem konzentrierten Üben allen anderen hilfst? Was wäre, wenn ich mich, wenn wir alle, die gemeinsam meditieren, uns aus diesem Gefühl des Gefangenseins, des Sichidentifizierens mit den Gedanken (wie oben beschrieben) durch unsere Praxis befreien könnten? Und was, wenn das so bedeutsam wäre, dass wir damit allen, mit denen wir gemeinsam praktizieren und letztendlich allen Menschen helfen würden?

Würde es dazu führen, dass ich durch die Zeit, die ich habe, um mich Yoga und Meditation zu widmen, eine andere, ganz neue Sicht auf all dieses bekommen würde? Vielleicht würde ich von einem Gefühl von Dankbarkeit erfüllt für diese Gelegenheit, für diesen Ort der Ruhe, für die Anwesenheit jedes einzelnen und für die gemeinsame Zeit auf der Matte.

Genauso erging es mir, als ich mich intensiver mit dem Wasser, welches wir trinken, auseinander zu setzten begann. Ein neues Bewusstsein ist entstanden für die Bedeutung von reinem, sauberem Wasser. Und so habe ich jeden Morgen erneut die Chance, dankbar zu sein für den Segen der Yoga-Praxis für das Wasser, das ich trinke, für die tollen Menschen, mit denen ich meinen Weg teilen darf. Ja, bei genauerem Betrachten gibt es so vieles, wofür ich dankbar sein darf.

Ich wünsche euch allen für dieses neue Jahr Momente der Einkehr und des Erfülltseins.

Euer Manuel


“Um gesund zu bleiben, muss sich der Mensch bewegen, schwitzen und soll das Wasser in seiner mildesten Form gebrauchen.” - Sebastian Kneipp

“Hast du die Geduld zu warten, bis der Schlamm sich gesetzt hat und das Wasser klar ist? Kannst du unbewegt verweilen, bis die rechte Handlung von selbst auftaucht?” - Lao-tse

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Yoga für die Augen

Wusstest du, dass es neben den wohlbekannten Körperübungen/Asanas im Yoga auch spezifische Übungen für die Augen, also sogenanntes «Augen-Yoga» gibt?

 
 

Liebe Yogainteressierte

Wusstet ihr, dass es neben den wohlbekannten Körperübungen/Asanas im Yoga auch spezifische Übungen für die Augen, also sogenanntes «Augen-Yoga» gibt?

Ich persönlich interessiere mich schon seit meiner Kindheit für das Thema Augengesundheit. Dies hat sicherlich auch damit zu tun, dass in unserer Familie mehrere Personen mit verschiedene Arten von Augenerkrankungen umzugehen haben. Aber auch ich selber erinnere mich noch gut an den Moment, wo ich mit etwa 13 Jahren im Kino die Untertitel plötzlich nicht mehr lesen konnte. Meine beste Freundin, deren Vater Optiker war, hatte gerade kurz davor ihre erste Brille erhalten und zu meinem grossen Erschrecken konnte ich die Untertitel durch ihre Brille hindurch auch wieder lesen.

Meine Augen verschlechterten sich also quasi zeitgleich mit meinem Eintritt in die Kantonsschule und dem damit verbundenen «kurzsichtigen» Starren in Bücher und Bildschirme.

Wenig später erhielt auch ich meine erste Brille und hielt mich anfangs strikt an die Anweisung des Optikers, dass die Brille möglichst immer getragen werden sollte. Bereits nach kurzer Zeit bemerkte ich jedoch, dass sich meine Sehkraft durch das Tragen der Brille nicht etwa verbesserte, sondern im Gegenteil immer weiter abnahm. Hier konnte etwas nicht stimmen! Ich beschloss also, die Brille nur noch im «Notfall» aufzusetzen, auch wenn dies für mich bedeutete, dass ich im Schulzimmer nicht mehr zuhinterst in der coolen Reihe sitzen konnte, sondern mich mit der zweithintersten Reihe begnügen musste, wenn ich noch nach vorne an die Tafel sehen wollte.

Zur gleichen Zeit kam mir auch das berühmte Büchlein «Rechtes Sehen ohne Brille» von Dr. W.H. Bates in die Hände. Ich studierte es ein wenig, war aber zu wenig diszipliniert, die dort vorgeschlagenen Augenübungen regelmässig zu praktizieren.

Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen und vor gut einem Jahr beschloss ich während meines Sabbaticals, mich nun einmal etwas gezielter dem Thema Augengesundheit zu widmen. Von meinem Partner hatte ich vom Sehzentrum Zürich gehört, wo man/frau ein massgeschneidertes Übungs-Programm passend zur eigenen Sehschwäche bekommen kann. Mein Partner konnte mit diesen Übungen seine Sehkraft so weit verbessern, dass er mittlerweile keine Brille mehr braucht. Meine Neugier war also geweckt!

So nahm auch ich innerhalb des letzten Jahres mehrere «Sehtrainings-Lektionen» bei Silvana Dätwiler vom Sehzentrum und war erstaunt zu bemerken, wie sich auch meine Sehkraft durch das tägliche Ausführen der Übungen, was ca. 10 - 15 min pro Tag in Anspruch nahm, bereits nach wenigen Wochen soweit verbessert hatte, dass meine bisherige Brille zu stark für mich wurde. Das neue Seherlebnis war toll und bescherte mir insbesondere in der Natur sehr grosse Freude, da ich nun Pflanzen und Tiere wesentlich schärfer sehen konnte als zuvor.

Über die Sommermonate wurde ich nun wieder ein wenig nachlässig und pausierte mit den Übungen, mit dem Resultat, dass besonders mein linkes Auge wieder «fauler» wurde und meine Sehschärfe wieder merklich abnahm. Also schleunigst wieder mit den Übungen anfangen!

Nun praktiziere ich die Übungen bereits wieder seit einigen Wochen fast täglich und bemerke schon wieder, wie sich meine Sehkraft verbessert und die Konturen wieder schärfer werden. Das macht Spass!

Für die Übungen, die ich von Silvana erhalten habe, werden teilweise Hilfsmittel benötigt. Solche Hilfsmittel hat selbstverständlich nicht jedermann/frau gleich zur Hand. Aus diesem Grund habe ich Silvana bei meinem letzten Besuch im Sehzentrum gebeten, mir ein allgemeines «Augen-Yogaprogramm» zusammenzustellen, um die Augen präventiv gesund zu halten. Du findest es hier:

Uhr mit geschlossenen Augen

  • Sitze gerade, aufrecht und bequeme und schliesse die Augen

  • Stelle dir vor deinen Augen eine Uhr vor, die du im Fünfminuten-Takt mit den Augen zuerst mit und anschliessen noch gegen den Uhrzeigersinn abfährst

  • Dauer: 5 x in jede Richtung

Liegende 8 mit den Augen und der Nase

  • Sitze gerade, aufrecht und bequem und schliesse die Augen

  • Halte deinen Daumen gestreckt vor deine Nase. Male mit dem Daumen eine liegende Acht und folge deinem Damen nur mit deinen Augen (Kopfbewegung vermeiden).

  • Dauer: Jeweils 8x mit dem rechten und linken Daumen, beim Wechsel der Hände auch Richtungswechsel

  • Anschliessend wiederhole die gleiche Bewegung nur mit deiner Nase (inkl. Kopfbewegung), der Blick bleibt auf dem nun stillen Daumen. Wiederhole dies ebenfalls 8x in jede Richtung

Push Up

  • Halte einen Stift mit der Spitze nach oben ca. 50 cm vor deine Nase

  • Folge nun der Spitze und nähere diese bis ca. 10 cm deiner Nase an und halte dann den Fokus für ca. 5 Sekunden

  • Danach den Stift wieder weiter wegführen

  • Dauer: 10 Wiederholungen

Blickwechsel Horizont <-> Daumen einäugig

  • Halte ein Auge geschlossen oder bedecke dieses Auge mit einer Hand

  • Fokussiere mit dem geöffneten Auge auf einen Baum, ein Haus oder eine Bergkette in der Ferne

  • Nun wechselst du den Blick auf deinen Daumen, der sich ca. 20 cm vor deiner Nase befindet

  • Mit jedem Auge 10 Wechsel «nah/fern»

Palmieren

  • Sitze oder liege bequem

  • Reibe deine Handflächen aneinander bis sie warm sind

  • Bedecke die Augen mit deinen Handflächen

  • Entspanne deine Schultern, den Nacken, dein Gesicht, die Augen, den ganzen Körper

  • Atme mehrmals tief ein und aus

Nun möchte ich mich ganz herzlich bei Silvana für die Zusammenstellung dieser Übungen bedanken und wünsche auch dir mit oder ohne diese Übungen viele schöne Augenblicke! :-)

Gerda Imhof

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Yoga und Spiritualität

Kann durch das Praktizieren von Yoga-Übungen ein spiritueller Fortschritt erzielt werden?

Kann durch das Praktizieren von Yoga-Übungen ein spiritueller Fortschritt erzielt werden?

Im ursprünglichen Sinn definiert sich Yoga als eine Praxis, die alle Arten und philosophischen Ansichten einschliesst, die sich auf das Verhältnis des einzelnen Menschen zum Göttlichen oder zu einem Transzendenten beziehen. Dieses wird in der Terminologie des Yoga zumeist als Selbst oder als Höheres Selbst benannt. In unseren Breitengraden wird Yoga jedoch vielfach losgelöst von diesem Ursprungsgedanken als sportlich-gymnastische Disziplin praktiziert. Die meistgenannten Motive der Teilnehmer dürften wohl das Bedürfnis nach besserer Beweglichkeit und Entspannung sein. Nicht viele Yoga-Praktizierende interessieren sich für das Studium der religiösen Hintergründe des Yoga, wie sie beispielsweise in den Schriften der Bhagavad Gita niedergelegt sind. Sind spirituelle Fortschritte innerhalb der Yoga-Praxis auf der Basis von Körperübungen möglich? Und was bedeutet überhaupt genau der Begriff Spiritualität?

Der Begriff Spiritualität hat seinen Ursprung im mittellateinischen spiritualitas. Das Adjektiv spiritalis bedeutet „zur Luft gehörig“, „zum Atem gehörig“, „geistig“. 1
Das Wort „atmen“ hat eine Beziehung zu dem Begriff „atman“ aus der indischen Philosophie, was soviel bedeutet wie das Selbst, die unzerstörbare ewige Essenz des Geistes im Menschen. 2

Über die Atmung ist jeder Mensch in den Luftraum eingebunden und sowohl mit den Mitmenschen, als auch mit der ganzen Schöpfung verbunden. So gesehen ist grundsätzlich einmal jeder Mensch spirituell. Diese naturgegebene Verbindung über die Atmung reicht aber noch nicht aus, um ein wirkliches In-Beziehung-Sein oder eine beziehungsvolle Verbundenheit auch zu erleben. Dies ist dann davon abhängig, wie der Einzelne seine vielfältigen Beziehungen, sei es zu den verschiedenen Mitmenschen in seinem Umfeld, seinem Beruf, der Natur, der Nahrung, zu Gott etc. bewusst gestaltet. Welche Werte legt er diesen zugrunde? Wie ist die Wahrnehmung nach aussen? Ist sie von der eigenen Innensicht geprägt oder beginnt sie in einem freien Nach-aussen-schauen? Verharrt der Mensch mehr in seiner Subjektivität oder öffnet er sich sensibel für den ihn umgebenden Raum? Erlebt er sich in der Begegnung mit der Aussenwelt mehr in Emotionen oder in feineren, freieren Gefühlen?

Das Praktizieren von Yoga-Übungen auf rein technische Weise kann zu einer Energetisierung der Körperenergien führen. Einen spirituellen Fortschritt sehe ich darin aber noch nicht, denn die Wirkung des Übens bleibt noch ganz auf der Körperebene. Ein Inhalt, den man sich für die Übungsreihe setzt, beteiligt das eigene Bewusstsein – gemeint ist das Denken, das Fühlen und der Wille - aktiv an der Übungspraxis. Der Übende bleibt durch einen geeigneten Inhalt in einer wachen Beobachtung gegenüber seines Körpers. Er entwickelt feinere Gefühle, wie im nachfolgenden Beispiel etwa für die unterschiedlichen Regionen seiner Brustwirbelsäule. Dadurch erweitert er sein Bewusstsein und entwickelt einen spirituellen Fortschritt.

Am Beispiel des Halbmondes – anjaneyasana – kann das differenzierte Erleben der Spannungsverhältnisse im Körper zum Inhalt genommen werden. Die Spannung soll gezielt in den Abschnitten der Brustwirbelsäule aufgebaut werden während andere Körperbereiche bewusst entspannt bleiben.

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Der Unterkörper sinkt so weit wie möglich mit der Hüfte zum Boden hin ein. Obwohl dieses Einsinken von Spannungen in den Beinen und Widerständigkeiten in der Hüfte begleitet ist, soll die Bewegung weich und geschmeidig erfolgen.
Der Oberkörper wird hingegen vollkommen frei von Spannungen gehalten, die Schultern werden bewusst zurückgenommen und die Brustwirbelsäule leicht angehoben.

 

In einer luftigen leichten Bewegung werden die Arme über den Kopf geführt und der Übende verbleibt zunächst einmal in einer ruhigen Beobachtung gegenüber dem Körper. Mit der Armbewegung geht eine erste leichte Ausdehnung der Brustwirbelsäule einher. Deutlich unterscheiden sich mit dem nach unten eingesunkenen Beinbereich und dem nach oben aufsteigenden Oberkörper zwei gegensätzliche Bewegungsrichtungen. Dies kann bewusst empfunden werden.

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Nun erfolgt ein gezielt angesetzter Spannungsaufbau aus dem unteren Brustkorb im Bereich des Sonnengeflechts, der sich in die Brustwirbelsäule nach oben fortsetzt und diese in eine Rückbeuge führt. Es kann noch einmal eine Dynamik aus der oberen Brustwirbelsäule zwischen den Schulterblättern aktiviert werden, die sich in die Arme hinein fortsetzt. Die Schultern und der Hals-Nacken-Kopfbereich bleiben während der gesamten Ausführung entspannt.

Rückwirkend entstehen ein feines freudiges Gefühl und eine angenehme Leichtigkeit im Denken, die über die Schwere des Körpers hinausführen. Der Körper wird als differenziert, leicht und lichter erlebt. Der Übende erweitert mit dem Inhalt des differenzierten Spannungsaufbaus sein Bewusstsein gegenüber seinem Körper und entwickelt einen spirituellen Fortschritt.

Das Praktizieren von Yoga-Übungen mit Inhalten kann auch in leichteren Übungen erlernt werden. Ein guter Einstieg ist der Workshop am 9. Oktober 2021 zum Aufbau von Spannkraft in der Wirbelsäule.

Irene


1 Quelle: wortbedeutung.info
2 Die Anwesenheit des Geistes im einzelnen Individuum wurde dem Menschen im Konzil von Konstantinopel im Jahre 869/870 n.Chr. abgesprochen. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der seither die Entwicklung einer individuellen Spiritualität im Sinne der Verbindung des Menschen zu Gott bzw. seinem Höheren Selbst auf schwerwiegende Weise beeinflusst.

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Das Geheimnis der Zufriedenheit

Das Jahr 2020/21 hat alle angehalten mehr über sich selbst nachzudenken und zu reflektieren, zu eruieren was wichtig ist, evtl. das Glück zu finden?

geheimnis-der-zufriedenheit.jpg

Liebe Freunde*innen
Liebe Yoginis

Einmal kamen ein paar Suchende zu einem alten Meister. “Herr”, fragten sie, “was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein? Wir wären gerne so glücklich wie du.” Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: “Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich, und wenn ich esse, dann esse ich.” Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Dann platzte einer heraus: “Bitte, auch wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?” Doch es kam die gleiche Antwort. Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend, fügte der Meister nach einer Weile hinzu: “Sicher liegt auch ihr und ihr geht auch und ihr esst. Aber während ihr liegt, denkt ihr schon ans Aufstehen. Während ihr geht, fragt ihr euch, was ihr essen werdet. So sind eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo ihr gerade seid. Im Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst euch auf diesen Augenblick ganz ein und ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein.”

Die Quelle dieser schönen Geschichte weiss ich leider nicht mehr.

Das Jahr 2020/21 hat alle angehalten mehr über sich selbst nachzudenken und zu reflektieren, zu eruieren was wichtig ist, evtl. das Glück zu finden? Bei mir geht es kunterbunt zu. Drei wichtige Lebensabschnitte wurden ungewollt eingeläutet. Familiär werden die nahestehenden Personen alt, und es geht dem Ende der Lebenszeit zu, die wir alle durchgehen werden. Selten wird darüber gesprochen, schon gar nicht ausserhalb der Familie. Man will ja nicht die anderen langweilen mit den bestürzenden Qualen, an denen man nagt, weil loslassen selten eine Stärke ist. Ja, loslassen, was man liebt, ist ein Prozess, und so bin ich als Mensch sehr gefordert. Deshalb möchte ich allen danken für die gute, wohlwollende, wie lernreiche und lustige Zeit, die wir miteinander verbringen. Ich danke euch, dass auch ihr mich erträgt mit meinen Ecken und Kanten.

Das Leben geht weiter mit uns allen im Hier und Jetzt oder im Dort und Drüben. Es ist jetzt Zeit, dass ich mich intensiv der Yogagemeinschaft widme. Ich möchte mich bedanken bei meinen treuen Gspändli, dass wir durchhalten, einander weiterhin unterstützen, denn unsere Yogagemeinschaft ist genau für das da. Es ist mir auch wichtig, allen Yogateilnehmer*innen danke zu sagen, dass ihr uns nicht im Stich gelassen habt, dass wir in den vergangenen Monaten so eine grosse Solidarität erleben dürfen.

Und so freue ich mich sehr den Herbst einzuläuten auf unserer Yogamatte, so dass wir gesund und munter bleiben, und nicht nachlassen, auch wenn es ab und zu schwierig erscheint.

Ganz liebe Grüsse an alle.

Namaste
Patricia

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Piera Bachmann Piera Bachmann

Mein Pfad des Yoga - Yogamarga

Faszinierend am Yin Yoga ist die komplett andere Herangehensweise als beim Hatha Yoga. Es gibt kein Richtig und Falsch in der yogischen Form – wichtig dabei ist das Loslassen, um in die Position (Asana) einzutauchen. Diese wird mindestens drei Minuten lang ruhig, mit Hilfsmitteln gut unterstützt, möglichst bewegungslos eingenommen mit verschiedenen Zielen.

Liebe Yoga-Interessierte

Meine erste Erfahrung mit Yoga machte ich vor zirka 17 Jahren: ich besuchte eine Hatha Yoga Lektion in Luzern. Ich fühlte mich danach seelisch entspannt, gedanklich frei und körperlich gestärkt. Die Erfahrung war so nachhaltig, dass ich ab diesem Zeitpunkt regelmässig den Yogaunterricht besuchte. Elf Jahre später liess ich mich zur Yogalehrerin ausbilden. Während dieser Zeit interessierte mich die Frage, wie sich Gymnastik und Yoga unterscheiden. Deshalb wollte ich während der Ausbildung zur Yogalehrerin möglichst verschiedene Lehrpersonen und unterschiedliche Arten von Yoga kennenlernen. Wie von einem Blitz getroffen wurde ich beim Besuch meiner ersten Yin Yoga Lektion in Australien: ich fühlte mich richtiggehend elektrisiert, glücklich, energetisch ausgeglichen und strahlend. Dies war sogar für Fremde sichtbar. Beim Aufschliessen meines Fahrrades nach der Yin Yoga Lektion trat nämlich ein junger Kellner von einer hölzernen Restaurantterrasse herunter, kam auf mich zu und meinte: “You’re looking radiant”. Ich strahlte ob dem Kompliment gleichwohl noch mehr und verriet ihm, was mein inneres Leuchten ausgelöst hatte. Mein Interesse am Yin Yoga war geweckt und nach Abschluss der Ausbildung zur Yogalehrerin hängte ich gleich eine Zweitausbildung in Yin Yoga an.

YIN YOGA IST WEIBLICH

Aus dem Taoismus kennen wir das Yin und Yang-Symbol.

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Die schwarze Seite steht für Yin und meint Dunkelheit, Ruhe, das Feste, Unbewegliche, das Empfangen und das Weibliche. Die weisse Seite Yang steht für Helligkeit, Licht, Aktivität, Bewegung, aktive Kraft und für das Männliche. Die beiden entgegengesetzt farbigen Punkte veranschaulichen, dass Yin auch ein Same von Yang beinhaltet und umgekehrt. Es gibt nicht das Eine ohne das Andere. Hatha Yoga wird eher dem Yang, dem Männlichen zugeschrieben, Yin Yoga dem Yin, dem Weiblichen. Es braucht im Leben einen Ausgleich von Yin und Yang, damit wir uns wohl und in der Mitte fühlen.

Faszinierend am Yin Yoga ist die komplett andere Herangehensweise als beim Hatha Yoga. Es gibt kein Richtig und Falsch in der yogischen Form – wichtig dabei ist das Loslassen, um in die Position (Asana) einzutauchen. Diese wird mindestens drei Minuten lang ruhig, mit Hilfsmitteln gut unterstützt, möglichst bewegungslos eingenommen mit verschiedenen Zielen:

  • Auf körperlicher Ebene möchte man durch die lange Beanspruchung (Druck und Zug) die tieferliegenden Faszien erreichen und Raum in den Gelenken und im gesamten Fasziennetz schaffen. Dies kann sich günstig auf verklebtes Bindegewebe und somit auf Schmerzen auswirken. Yin Yoga kann deshalb therapeutisch wirken.

  • Auf energetischer Ebene spricht man den Ausgleich der Meridiane an. Im Yoga nennt man diese auch Nadis und meint damit Energielinien im Körper. Dadurch wird das parasympathische Nervensystem angeregt und eine tief gehende Entspannung erreicht. Der Atem fliesst frei und beruhigt sich, was sich positiv auf die mentale Aktivität auswirkt.

  • Auf seelisch-mentaler Ebene gilt es einerseits Emotionen, die im Körper gespeichert sind durch die Dehnung an die Oberfläche (ins Bewusstsein) zu bringen und andererseits Emotionen und Gedanken, die einen tagtäglich begleiten, loszulassen. Der Geist wird still und dadurch meditiert sich der der Übende in die Asana hinein.

Dank der Erfahrungen mit Yoga generell ist mir bewusst geworden, dass Loslassen viel mit Disziplin und mit Selbstorganisation zu tun hat. Im Yin Yoga tritt dieser Aspekt noch verstärkt in den Vordergrund.

Das Yoga Sutra ist ein über zweitausend Jahre alter, philosophischer Quellentext des Yoga. Darin wird das Thema Loslassen und Disziplin in verschiedenen Versen angesprochen als ein interessantes Wechselspiel zwischen Disziplin, konstanter Praxis (abhyasa) und Loslassen (vairagya) beschrieben. Beide Polaritäten von Yin und Yang finden sich da wieder. So begründet das Yoga Sutra, warum wir männliche, kraftfordernde und weibliche, nährende Yoga-Stile praktizieren. Obwohl es vor über zweitausend Jahren weder Yin noch Hatha Yoga in der Form, wie wir es heute praktizieren gab, finden wir die philosophisch-spirituelle Grundlage in besagtem Text. Bei jedem Yoga-Stil geht es um die Einheit, das Loslassen und zur Ruhe kommen der mentalen Muster im Geist und letztendlich um die Befreiung.

 
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WEITERE INFOS

Beitrag von SRF Ratgeber:
Artikel: Yoga! Das Magazin Nr 4/2020

Die nächste Yin Yoga Lektion in der Yogagemeinschaft findet am 25. Juni 2021 um 18.00 Uhr UND um 20.00 Uhr statt und dauert jeweils 90 Minuten.

Anmeldung: Hilde Stöckli, 079 569 96 11, www.yogamarga.ch

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